Das „Grasglobenfeld“ besteht aus einer Anzahl von Grasobjekten, die innerhalb eines abgesteckten Geländes verteilt sind. Aus der Ferne sieht man sie nicht sofort und vermutet daher zunächst eine Sinnestäuschung. Doch beim weiteren darauf zu Schreiten, beim langsamen sich Nähern, bemerkt man, dass es sich um Objekte handelt, die aus der Wiese hervortreten. Dieser Eingriff in die Landschaft, diese Geste erinnert an das Bestreben der traditionellen Gartenkunst, sich die Umwelt selbst zu gestalten und so eine utopische, paradiesähnliche Welt auf eigenem Grund und Boden zu schaffen.
Das Globenfeld ist eine Übung in Aufmerksamkeit, eine Übung im Sehen - eine phänomenologische Übung. Die Kugel in ihrer Vollkommenheit lädt zur Ruhe ein - sie drängt sich nicht auf, sie lädt nur ein.

 

Das Globenfeld fügt sich in die Landschaft ein, die Globen werden Teil ihrer Umgebung.Die Kugel selbst steht für das Vollkommene und Unendliche: so schreibt Platon in Timaios: „Die Kugel hat alles, was sie braucht, in sich selbst: sie ist rund, voll, zufrieden, liebt sich selbst, und vor allem hat sie keine Ohren oder Augen, weil sie definitionsgemäß die Hülle von allem ist, was lebendig ist." Der erweiterte Titel „Kurzum, ich sah, daß jetzt auf Erden/ Die Menschen sollten Götter werden“ ist einem späten Gedicht von Novalis (1772 – 1801) entliehen. Mit diesem Gedicht in Händen, wird der Zuschauer eingeladen, in Meditation durch das „Grasglobenfeld“ zu wandeln und so eine mögliche, neue erfrischte Sichtweise auf seine Um-welt zu erfahren.